Die FIA Motorsport Games zelebrierten alles rund ums Racing – und Michael Teichmann war mittendrin: Der Pilot von Geekz Energy durfte für sein Geburtsland Mexiko im Esports Cup des Events am Circuit Paul Ricard teilnehmen.
Teichmanns Ziel war es, es bis ins Halbfinale zu schaffen- was der 26-Jährige via Last-Chance-Qualifier erreichte. Obwohl die Reise anschließend dort mit Platz 17 von 20 endete, war der in Mexiko geborene SimRacer zufrieden mit seiner Leistung. „Mit dem Auto konnte ich nicht mehr machen. Ich bin echt zufrieden mit dem, was ich abgeliefert habe“, so Teichmann, der mit einem BMW M4 GT3 an den Start ging –„und ich habe mit anderen Fahrern gesprochen, die das Auto benutzt haben. Wir hatten alle dasselbe Problem: Auf der Geraden fehlten einfach 5-7km/h.“
Trotzdem blickt Teichmann positiv auf das Event zurück. „Wir SimRacer waren mit 50 Leuten vor Ort, das war das größte Feld von allen. Es war ein tolles Erlebnis“, resümiert Teichmann, der vor dem Event nur einen anderen der antretenden SimRacer kannte – Bence Bánki, eigentlich in Diensten von Dörr Esports, trat für die Slowakei an. Es dauerte aber nicht lange, bis der Geekz-Pilot neue Freundschaften geschlossen hatte: „Ich hatte die ganze Zeit Kontakt mit dem kompletten peruanischen Team, von dem witzigerweise die Hälfte deutsch war. Und Abends haben ich mit dem Mexiko-Team und ein paar Leuten aus Malta und Österreich nach dem Event etwas gemacht, und nicht nur mit den SimRacern.“

Das Event brachte Nationen und verschiedene Disziplinen zusammen – Michaël Benyahia, der für Marokko im GT Sprint an den Start ging, „war immer bei uns in der Esports Arena, wenn er nicht gefahren ist, hat uns auch zu seinem Auto gebracht“, erinnert sich Teichmann. „Auch mit den echten Fahrern war die Kommunikation immer da.“ Interessanterweise hatten nicht alle Länder die gleiche Anzahl an Vertretern vor Ort. „Einige Länder wie Peru oder auch ich für Mexiko waren in Sachen Esports komplett allein“, so Teichmann. „Andere wie Spanien hatten einen Physio, Teammanager, Social-Media-Manager und Setup-Manager dabei. Das fand ich wirklich spannend zu sehen.“
Zeit, um die anderen Disziplinen zu verfolgen, war derweil rar, wie Teichmann berichtet: „Die Tage waren richtig vollgepackt. Ich habe nur am Sonntag andere Events vom Team Mexiko gesehen, dazu das Touring-Car- und GT-Finale. Der Rest war aber schwierig zu verfolgen.“ Da die Esports-Rennen jeweils eine Stunde dauerten, hatten die SimRacer am Tag nicht viel Zeit außerhalb der Esports Arena.
Das sollte aber nicht bedeuten, dass das Event kein professionelles gewesen wäre – im Gegenteil. „Es gab fünf Live-Stewards, einen Renn-Direktor und sogar medizinisches Personal“, erzählt Teichmann. „Wir haben jeden Abend eine Email von der FIA bekommen, wie alles gelaufen ist, und nach jeder Session hatte man zehn Minuten Zeit, um ins Büro der Rennleitung zu gehen und zu diskutieren, falls etwas schiefgelaufen ist, oder Proteste einzulegen. Aber es war sehr faires Racing, die Organisation war großartig.“
2024 finden die FIA Motorsport Games dann in Valencia statt – und Teichmann hofft, dann wieder Teil des Events zu sein.