Die Auswahl an SimRacing-Hardware ist fast so vielfältig wie der echte Motorsport: Die Hersteller bieten alle möglichen Optionen an, von einsteigerfreundlichen bis hin zu High-End-Produkten. Das stellt SimRacer auch vor die schwierige Entscheidung, welches Lenkrad sie wählen sollen und was die Vorteile der verschiedenen Typen sind.
Lenkräder gehören für SimRacer zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen, wenn es um die Ästhetik geht – schließlich ist es das einzige Gerät, das sich beim Fahren fast direkt vor dem Gesicht und im Blickfeld befindet, ausgenommen in VR. Allerdings ist das Aussehen nicht der wichtigste Faktor bei der Wahl eines Wheels – Dinge wie Komfort und Funktionalität sollten immer an erster Stelle stehen.
Die verschiedenen Arten von Lenkrädern lassen sich grob in drei Klassen einteilen. Werfen wir einen Blick auf sie.

1 – Formel-Wheels
Formel-Lenkräder sind wahrscheinlich die beliebteste Form unter SimRacern und finden sich in vielen Rigs von Esport-Profis. Der Grund dafür ist einfach: Dieser Typ ist in modernen Boliden wie F1-Fahrzeugen, Le-Mans-Prototypen, IndyCars oder sogar in der beliebten GT3-Klasse zu finden und daher für viele SimRacer die erste Wahl.
Vorteile:
– Kompaktheit: Die meisten Formel-Wheels haben einen Durchmesser von 280 mm, was schnelle Input-Korrekturen ermöglicht, die leistungsstarke Autos in bestimmten Situationen benötigen.
– Buttons: Es gibt nicht viele Modelle in dieser Kategorie, bei denen ihr zu wenig Tasten für alle Einstellungen habt, die euer virtuelles Fahrzeug während der Fahrt benötigt. Das Fanatec Clubsport Formula V2.5X-Lenkrad verfügt beispielsweise über elf Tasten, zwei Kippschalter, zwei Drehregler, zwei Multipositionsschalter und Schaltwippen – die mit dem Advanced Paddle Module sogar noch um einen weiteren Satz Schaltwippen und analoge Kupplungswippen erweitert werden können.
– Anpassungsfähigkeit: Viele Formel-Räder verfügen über LEDs für Drehzahl- oder Warnleuchten, die in der jeweiligen Software angepasst werden können. Das Gleiche gilt für die eingebauten HUD-Bildschirme in den High-End-Modellen, mit denen SimRacer ihre Räder genau nach ihren Wünschen einstellen können.
Nachteile:
– Ihre Form eignet sich nicht unbedingt für das Fahren von Oldtimern, Rallyefahrzeugen oder fürs Driften.
– Der kleinere Durchmesser erfordert mehr Kraft, um gegen das FFB zu kämpfen, verglichen mit der gleichen Leistung auf einem größeren Wheel, was Rennen mit einem Formel-Rad potenziell anstrengender macht. Dies kann natürlich durch eine Verringerung der FFB-Stärke behoben werden.

2 – GT-Wheels
Auf halbem Weg zwischen Formel-Rädern und klassischen runden Felgen sind GT-Räder eine gute Lösung, wenn SimRacer häufig den Wagentyp wechseln, den sie fahren. Bei diesen Rädern ist in der Regel mindestens einer der oberen oder unteren Teile begradigt, was zu einer ovalen oder D-Form führt, und manchmal wird der obere Steg des Rads ganz weggelassen. Diese Art von Lenkrad war bis vor wenigen Jahren in GT-Autos zu finden und wurde auch in Formelautos verwendet, als Anfang bis Mitte der 1990er Jahre der Übergang von den runden Rädern zu den heute gängigen Formen erfolgte.
Vorteile:
– Flexibilität: Aufgrund ihrer hybriden Form passen GT-Räder für fast jedes Auto. Außerdem gibt es sie in verschiedenen Durchmessern, so dass SimRacer die Größe wählen können, die ihnen am besten gefällt.
– Es ist möglich, ein Rad dieses Typs aus einem echten Rennwagen an eure Wheelbase zu montieren: Die meisten Quick-Releases unterstützen das übliche Sechs-Schrauben-Muster, so dass passende Felgen verwendet und sogar mit einer kompatiblen USB-Button-Box aufgerüstet werden können.
– GT-Wheels sind zwar in den meisten Fällen größer als Formel-Räder, aber trotzdem noch relativ kompakt.
Nachteile:
– Für die Immersion in modernen Autos sind Felgen im GT-Stil häufig nicht mehr die beste Option.
– Je nach Form kann es schwierig sein, HUD-Displays an seiner Wheelbase anzubringen, ohne dass das Lenkrad die Sicht darauf behindert.

3 – Klassische/runde/Rallye-Wheels
Diese klassischen Räder, die in fast jedem durchschnittlichen Straßenauto zu finden sind und dem „Lenkrad“ ihren Namen gegeben haben, sind einfach rund. Wie bei den GT-Rädern können SimRacer aus verschiedenen Durchmessern wählen, genau wie bei alten Rennwagen – ein klassischer F1-Wagen aus den 1970er Jahren hatte beispielsweise ein kleineres Rad als ein Sportwagen, der in der gleichen Zeit in Le Mans antrat.
Vorteile:
– Runde Wheels eignen sich perfekt für alle Arten von Fahrten, bei denen es seitwärts geht, so dass sich Rallye- oder Oldtimer-Enthusiasten mit ihnen wohler fühlen dürften.
– Wie bei den GT-Rädern kann jeder Lenkradkranz montiert werden, der das Lochbild eures Quick-Releaes unterstützt, so dass unzählige Optionen und individuelle Vorlieben berücksichtigt werden können.
– Immersion für ältere Autos: Es ist zwar möglich, einen Oldtimer mit einem Formel-Wheel zu fahren, aber mit einem runden Rad fühlt es sich natürlicher an.
Nachteile:
– Immersion für neuere Fahrzeuge: Siehe den obigen Punkt, aber umgekehrt – ein Hightech-F1-Rennwagen wird sich für die meisten SimRacer nicht richtig anfühlen, wenn sie ein rundes Rad in den Händen halten.
– Auf Wheelbases montierte Displays – siehe den gleichen Punkt für GT-Räder.
Welches Lenkrad solltet ihr wählen?
Wie ihr seht, haben alle drei Arten von Rädern ihre Vor- und Nachteile. Für die meisten Esports-Fahrer und Fans moderner Fahrzeuge ist es sinnvoll, sich für das Formel-Lenkrad zu entscheiden, um sich im Cockpit ihres bevorzugten modernen Rennwagens wie zu Hause zu fühlen.
Solltet ihr dazu neigen, die Autos, die ihr fahrt, öfter zu wechseln, aber wollt nur ein Rad haben, ist ein GT-Wheel die beste Option für euch. Auf diese Weise habt ihr das Beste aus beiden Welten, ohne dass ihr in verschiedenen Disziplinen große Nachteil habt.
Wenn ihr euch auf das Fahren von Rallye-Autos und Driften konzentriert oder ausschließlich historischen Content zu fahren gedenkt, ist ein klassisches rundes Rad die perfekte Wahl für euch. Damit könnt ihr eure Favoriten genauso fahren, wie sie auf der echten Strecke gefahren wurden – fügt ein Kupplungspedal und eine H-Schaltung hinzu, und schon habt ihr eure ganz eigene Motorsport-Zeitmaschine.