Christopher Högfeldt (Virtualdrivers by TX3) ist der neue Champion der ADAC GT Masters eSports Championship! Der Schwede kassiert 7.500 Euro Preisgeld und tritt damit in die Fußstapfen von Moritz Löhner (Dörr Esports), der sich zuvor dreimal in Folge den Titel sicherte. In der Gesamtwertung hatte Högfeldt am Ende einen Punkt mehr als Bence Bánki (Dörr Esports – Ascher Racing), der beim Saisonfinale in Monza mit Hilfe seiner Teamkollegen beide Rennen gewinnen konnte, aber knapp das Nachsehen hatte. Högfeldt hingegen hätte mit einem folgenschweren Fehler, der die Rennkommissare im Nachhinein noch eine ganze Weile beschäftigte, beinahe die Meisterschaft verloren.
Im Hauptrennen hatte Högfeldt bei der Boxenausfahrt die weiße Linie überfahren. Für Monza wurde in der Fahrerbesprechung klar erklärt, dass dies verboten ist und mit einer Zeitstrafe geahndet wird. Da jedoch nach dem Rennabend weitere Strafen ausgesprochen wurden, blieb der Schwede knapp in Führung. Den dritten Platz sicherte sich Jack Keithley (Williams Esports). Zusammen mit Leonard Krippner (Dörr Esports – Ascher Racing) gewann Bánki die neu eingeführte Teamwertung und das Preisgeld von 5.500 Euro.
Von Anfang an arbeiteten die SimRacer des Dörr-Esports-Teams zusammen und gaben alles, um Bánki zum Gewinn der Meisterschaft zu verhelfen. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza gaben sie sich gegenseitig Windschatten und verhalfen Bánki so zur Pole-Position. Außerdem qualifizierten sich die Teamkollegen Löhner und Krippner vor Högfeldt, der als Vierter startete. Das Duo konnte den Schweden in den ersten Runden auf Distanz halten, doch Högfeldt setzte sich schließlich durch und versuchte, zu Bánki aufzuschließen. Letzterer blieb jedoch vorne und hielt mit seinem ersten Saisonsieg die Meisterschaft offen.
Auch für das Hauptrennen holte sich Bánki die Pole Position. Diesmal trennten ihn Krippner und Leon Rüdinger (Arnage Competition) von Högfeldt, der erneut Vierter wurde. Noch einmal ließ sich der Schwede aber nicht abhängen und fuhr in der ersten Runde direkt hinter Bánki. Högfeldt kam trotz mehrerer Angriffe nicht vorbei und entschied sich daher für einen frühen Boxenstopp. Doch bei der Ausfahrt machte er den entscheidenden Fehler: Obwohl er in der Fahrerbesprechung mehrfach darauf hingewiesen wurde, überfuhr er die weiße Linie am Ausgang der Boxengasse. Da er den Fehler selbst nicht bemerkte, arbeitete er keine Strategie aus, um die kommende Zeitstrafe aufzufangen. Durch einige Zweikämpfe verlor er immer wieder Zeit, und das Feld rückte enger zusammen. Der Schwede beendete das Rennen hinter Bánki und Emre Cihan (Team Fordzilla) auf dem dritten Platz, konnte sich aber wegen der Zeitstrafe noch nicht sicher sein.
Es folgten ein paar arbeitsreiche Tage, denn die Stewards der ADAC GT Masters eSports Championship und die Raceroom-Offiziellen mussten sich nach dem Rennen noch mit mehreren Protesten und Strafen befassen. Nach Auswertung aller verfügbaren Daten und nach Kontrolle durch die Rennleitung des echten ADAC GT Masters sorgten die verhängten Strafen dafür, dass Högfeldt am Ende 353 Punkte und Bánki 352 Punkte gesammelt hatten – der Slowene verpasste den Titel damit nur knapp.


