Wie sieht die Zukunft von Motorsport Games aus? Das Unternehmen, das unter anderem den rFactor-2-Entwickler Studio 397 sowie Lizenzen der BTCC, WEC oder IndyCar unter einem Dach vereint, hat seinen Finanz-Report für das dritte Quartal 2022 noch immer nicht veröffentlicht – und musste nun auch noch eine Welle von Rücktritten sowie den Fall unter die Mindestzahl von öffentlich gehaltenen Aktien, um an der Börse gelistet zu sein, verkraften.
Es ist kein Geheimnis, dass der Trend für Motorsport Games seit dem missglückten Release von NASCAR 21: Ignition kein positiver war: Das für 2022 geplante BTCC-Game wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, die für 2023 vorgesehenen Titel zur WEC und IndyCar scheinen ebenfalls immer unwahrscheinlicher.
Während das Unternehmen unter die Grenze von 500.000 öffentlich gehaltenen Aktien gefallen ist, wohl als Resultat eines 1-für-10-Reverse-Stock-Split – dazu ins Detail zu gehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen – um den Aktien-Wert wieder auf mindestens einen US-Dollar zu bringen, ist der Rücktritt des kompletten Vorstands zum 9. November, wie der jüngste Report der United States Securities and Exchange Commission (SEC) zeigt, die alarmierendere Nachricht.
Was dies für SimRacer bedeutet, ist derweil noch nicht klar. Sollte der Weg von Motorsport Games nicht weitergehen, könnten Studio 397 und rFactor 2 von anderen Studios gekauft werden, auch die Lizenzen der verschiedenen Rennserien könnten ein neues Zuhause finden. Reiza Studios ist bereits seit Monaten in Verhandlungen um eine Lizenz des Dallara IR-18 der IndyCar Series für Automobilista 2, bringt zudem im kommenden Update den Indianapolis Motor Speedway. Die Brasilianer könnten also eine der heißesten Kandidaten für die IndyCar-Lizenz sein. Derweil könnte das berühmteste 24-Stunden-Rennen der Welt seine Rückkehr zu iRacing feiern, da die Virtual Le Mans Series in rFactor 2 stattfindet.
Natürlich kann genauso gut bereits ein Plan existieren, der die Dinge wieder in die richtige Spur lenkt und die versprochenen Titel mit ihren jeweiligen Lizenzen umsetzt. Mit der Engine von rFactor 2 als Basis ist das Potenzial für hochinteressante SimRacing-Titel, über die sich SimRacer freuen könnten, gegeben – falls aus dem Debakel des Release von NASCAR 21: Ignition gelernt wurde.